Luftpost vom Fuji – oder aus Fukushima
Ein 17-jähriger Schüler macht vor, wie man nichts zu Geld macht und dabei eine öffentliche Diskussion um ein heikles Thema, das in Vergessenheit zu geraten drohte, wieder anstößt. Er reiste im Sommer in die Präfektur Fukushima, um Luft für seine „Tohoku-Dosen“ zu sammeln. Bevor er die Luft in die Dosen presste, überprüfte er mit einem Dosimeter, ob sich die Strahlung in der Luft auf einem als sicher angesehenen Niveau befand. Er wolle die Leute überraschen, sagte er der Zeitung „Asahi“, und fügte hinzu: „Ich bin mir sicher, dass ich sowohl Unterstützung als auch Kritik dafür bekommen werde und eine Debatte anregen werde. Und eine Debatte sorgt für Interesse“.
Von seinen Dosen, die pro Stück 600 Yen (ca. 4 Euro) kosten, hat er immerhin über 50 verkauft; der Erlös ging an das Rote Kreuz in Japan. Der junge Mann ist aber nicht der Erste, der eine solche Idee hatte. Wer in der Region um Japans höchsten Berg Fuji unterwegs ist, kann sich dort eine Dose mit „frischer Luft vom Fuji“ kaufen – und sie sogar so, wie sie ist, per Post verschicken. Luftpost – im wahrsten Sinne des Wortes!