In Osaka und Shikoku für „Beethovens Neunte – Symphonie für die Welt“
Hört man in Japan die „Daiku“ (第九), wie Beethovens Neunte genannt wird, weiß man, dass das Jahresende naht. Es ist eine musikalische Tradition in Fernost. „Yorokobi no Uta“ („Ode an die Freude“, 喜びの歌) gibt’s übrigens auch als Karaoke-Version – und in diversen originellen bis schrägen Abwandlungen. Regisseur Christian Berger war mit seinem Team für eine zweiteilige Dokumentation zum 250. Geburtstag des Komponisten auf der ganzen Welt unterwegs – und ich hatte die Freude, den Japan-Dreh als Line Producer zu betreuen.
Mit dem weltberühmten japanischen Dirigenten Yutaka Sado sind wir für den Film im November 2018 sogar extra nach Naruto auf Shikoku gereist. Dort gibt es eine Gedenkstätte an das frühere Kriegsgefangenenlager Bando, in dem deutsche Soldaten im ersten Weltkrieg untergebracht waren. Sie führten das beliebte Musikstück erstmals in Japan auf und legten dort nicht nur den Grundstein für die jährliche Tradition der Neunten in Japan, sondern am Rande auch für die japanische Begeisterung für Baumkuchen. Außerdem begleiteten wir Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Aufführung in Osaka und sprachen mit Musikxperten.
Die Vorbereitungen für den Film hatten sich über Monate hinzogen, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Bilder sind Teil der faszinierenden Doku über den Reiz eines einmaligen Musikstücks, das Menschen – über Länder- und Kulturgrenzen hinweg – im Sinne Beethovens wie Brüder verbindet, eine „Sinfonie für die Welt“. Ein tolles Projekt, das viel Spaß gemacht hat. Herzlichen Dank an die Berlin Producers Media GmbH sowie die Deutsche Welle!
Ersten Teil in voller Länge (45 Minuten) streamen:
dw.com/de/beethovens-neunte-symphonie-f%c3%bcr-die-welt-teil-1/video-53085450